Eine Umfrage des Geschäftsreiseverbandes GBTA ergab, dass nationale und internationale Dienstreisen wieder mehr werden. Dazu hat man weltweit Teilnehmer der Geschäftsreisebranche befragt.
Unternehmen, die berichten, dass sie nicht unbedingt notwendige Geschäftsreisen im Inland zulassen, sind auf 86 % gestiegen, gegenüber 73 % in der GBTA-Umfrage vom Februar 2022. Internationale Reisen machten mit 74 % einen großen Sprung nach oben. Firma genehmigen 26 % mehr Reisen als noch im Februar 2022.
Firmen nehmen internationale Geschäftsreisen wieder auf. Nur 45 % der Betriebe gaben an, die meisten oder alle internationalen Geschäftsreisen storniert oder ausgesetzt zu haben, 27 Punkte weniger als noch im Februar 2022. Darüber hinaus gibt nur jeder fünfte Befragte (20 %) an, die meisten oder alle Inlandsgeschäftsreisen storniert oder ausgesetzt zu haben, verglichen mit 33 % im Februar. Von den Unternehmen, die zuvor die meisten oder alle Reisen in eine bestimmte Region beziehungsweise ein bestimmtes Land storniert oder ausgesetzt haben, planen 75 %, Inlandsreisen und 52 % internationale Reisen in den nächsten ein bis drei Monaten wieder aufzunehmen.
Eine Mehrheit von 88 % der Anbieter und Travel-Management-Unternehmen (TMCs) geben an, dass ihre Buchungen im Vormonat gestiegen sind. Im Februar waren dies noch 45 %. Die befragten Reiseeinkäufer gaben an, dass die Reisebuchungen ihres Unternehmens derzeit bei 56 % des Niveaus vor der Pandemie liegen, 22 Punkte mehr als im Februar.
Die befragten Unternehmen erwarten, dass die Ausgaben für Geschäftsreisen Ende 2022 bei 59% liegen werden. Für 2023 geht man von 79% der Ausgaben für betriebliche Reisen aus. Als Basis wird dabei das Vorkrisenjahr 2019 genommen.
Vier von zehn (41 %) GBTA-Mitgliedern geben an, dass die Rückkehr ihrer Mitarbeiter ins Büro direkt mit der Rückkehr zu Geschäftsreisen korreliert. Mehr als die Hälfte (55 %) der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen eine dauerhafte Back-to-Office-Richtlinie implementiert hat. Ein Viertel (23 %) gibt an, dass ihre Mitarbeiter Vollzeit im Büro sein werden, und mehr als die Hälfte (52 %) werden hybride Arbeitstage zwischen Büro und Zuhause verbringen. Mehr als zwei Jahre nach Beginn der Pandemie geben 26 % an, dass ihr Unternehmen noch keine dauerhafte Richtlinie angekündigt hat. Ein Unternehmer von zehn (12 %) sagt, dass die Mitarbeiter die Wahl haben werden, ob sie ins Büro zurückkehren oder nicht.
Neun von zehn (94 %) GBTA-Einkäufern und Travel Manager sind der Meinung, dass ihre Mitarbeiter im aktuellen Umfeld „bereit“ beziehungsweise „sehr bereit“ sind, geschäftlich zu reisen. In der Februar-Umfrage waren das noch 82%. Kein Befragter in irgendeiner Region der Welt hat das Gefühl, dass seine Mitarbeiter im aktuellen Umfeld nicht bereit sind, geschäftlich zu reisen.
Die Pandemie zwang viele Unternehmen dazu, ihr Geschäftsreiseprogramm zu überdenken. Eine Mehrheit (80 %) der Travel Manager gibt an, dass die Pandemie in gewisser Weise zu Änderungen an den Reiserichtlinien ihres Unternehmens geführt hat, darunter:
– Insgesamt weniger Geschäftsreisen = 39 %
– Mitarbeiter unternehmen weniger Geschäftsreisen, aber mit mehr Zielen für jede Reise = 37 %
– Mehr Reisegenehmigungsanforderungen = 24 %
– Eine Neubewertung der Art und Weise, wie Mitarbeiter geschäftlich unterwegs sind (z. B. Sicherheitsaspekte, Transportarten, Nachhaltigkeit). Hotels Aufenthalte usw.) = 23 %
Zahlreiche Unternehmen erhöhen im Zuge der Inflation ihre Ausgaben für Geschäftsreisen. Einundvierzig Prozent berichten, dass sie die Reiseausgaben der Mitarbeiter für Flugreisen, 34 % für Hotelaufenthalte, 33 % für Mietwagen und 26 % für Mitfahrgelegenheiten und Taxis erhöht haben.
Nachhaltigkeit wird sich auf Geschäftsreisen auswirken. Die am häufigsten genannten Erwartungen sind weniger Dienstreisen pro Mitarbeiter insgesamt (54 %) und längere, vielseitigere Geschäftsreisen (43 %) sowie mehr Bahn- und multimodale Optionen (34 %). Die meisten Reiseeinkäufer (61%) erwarten jedoch nicht, dass ihr Unternehmen die Häufigkeit des Fliegens einschränken wird.
Europäische Einkäufer (71 %) sagen deutlich häufiger als ihre nordamerikanischen Kollegen (47 %), dass ihre Pläne wahrscheinlich weniger Reisen pro Mitarbeiter beinhalten werden.
Längere Reisen aus Nachhaltigkeitsüberlegungen sehen 59% der europäischen Einkäufer, für nordamerikanische Einkäufer (36 %) spielt das eine geringere Rolle.
Die Rückkehr der Geschäftsreisen ist für zahlreiche Mitarbeiter mit Hürden verbunden. GBTA-Mitglieder berichten am häufigsten, dass sie und/oder ihre Kollegen Verwirrung in Bezug auf Reisebeschränkungen/Reisedokumente erlebt haben (63 %), ängstlicher oder gestresster in Bezug auf Geschäftsreisen sind (45 %) oder Schwierigkeiten hatten, sich in Sicherheits- bzw. Gesundheitsvorschriften zurechtzufinden (36 % ).
Die weltweite Stimmung in Bezug auf Maskenpflichten in Verkehrsflugzeugen ist unterschiedlich. Zwei von fünf GBTA-Mitgliedern (41 %) sagen, dass Regierungen von Passagieren verlangen sollten, in Flugzeugen Masken zu tragen, während ein Drittel (32 %) der Meinung ist, dass jede Fluggesellschaft entscheiden sollte, ob Passagiere Masken tragen müssen. Einer von fünf (20%) ist der Meinung, dass Regierungen Maskenpflichten verbieten sollten (dh Passagieren erlauben sollten, mit jeder Fluggesellschaft ohne Maske zu fliegen).
Ein Blick in deutsche Arbeitsschutzvorschriften spricht gegen eine Maskenpflicht in Flugzeugen oder in der Bahn.
Quelle: Global Business Travel Association (GBTA)